„Hat mein Kind ADHS?“ Wenn du dir die Frage stellst, hör mal rein. Wir sprechen mit Dr. Ismene Ditrich, Fachärztin für Psychologie und Psychiatrie und Dr. Christa Koentges, Psychologin bzw. Psychotherapeutin, beide an der Uniklinik Freiburg, über ADHS und ADS bei Kindern.
Ist dein Kind zappelig, kann nicht gut stillsitzen, scheint irgendwie tollpatschig? Kann es sich nur schwer konzentrieren, schweift immer wieder ab und findet nicht zur Ruhe? Verliert dein Kind immer wieder seine Jacke, den Schlüssel, die Trinkflasche? Sehen seine oder ihre Schulmaterialien schon kurz nach Schulbeginn aus, als wären sie dabei gewesen, als wildeste Abenteuer bestanden wurden? Vergisst dein Kind Termine, dir den Infozettel seiner Lehrerin oder ihres Trainers zu überreichen und schafft es selten, pünktlich zum Unterrichtsbeginn in der Schule zu sein? Kommt es vielleicht sogar immer zu spät?
Klar, irgendwie ist das alles „normal“, es ist schließlich kein*e kleine*r Erwachsene*r, sondern ein Kind und muss beispielsweise das Konstrukt „Ordnung und Struktur“ erst lernen. Vielleicht hast du aber das Gefühl, dass all diese Eigenschaften bei deinem Kind stärker ausgeprägt sind, und so sehr ihr die einzelnen Punkte auch übt, es scheint keine Besserung einzutreten. Dann könnte es möglicherweise sein, dass da nicht nur das Kindsein, sondern noch etwas anderes dahintersteckt: eine Aufmerksamkeitsdefizit-(/Hyperaktivitäts-)Störung, kurz AD(H)S genannt.
In dieser Folge sprechen wir mit den AD(H)S-Expertinnen Dr. Ismene Ditrich, Fachärztin für Psychologie und Psychiatrie und Dr. Christa Koentges, Psychologin bzw. Psychotherapeutin, beide an der Universitätsklinik Freiburg, und Co-Autorinnen des großartigen Buches „Die Welt der Frauen und Mädchen mit AD(H)S“*. Du erfährst, woran du erkennen kannst, dass dein Kind möglicherweise unter der Stoffwechselkrankheit leidet, wo genauer hingeschaut werden sollte und was du tun kannst, um es zu unterstützen.
Viel Spaß beim Hören,
Imke & Judith
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Weitere InformationenShownotes
- Buch „Die Welt der Frauen und Mädchen mit AD(H)S“* von Dr. Ismene Ditrich, Christa Koentges, Dr. Christine Karl und Dr. Swanjte Matthies
- Podcastfolge von „Jung und Freudlos“ zum Buch
- „Jung und Freudlos“ bei Instagram
- Buchempfehlung „Ich dreh gleich durch!: Tagebuch eines ADHS-Kindes und seiner genervten Leidensgenossen“* von Anna Maria Sanders vom ADHS Family Podcast
Und diese Folgen passen zu „Hat mein Kind ADHS?“ und zu Neurodivergenz:
Die Welt der Frauen und Mädchen mit AD(H)S
Frauen und Mädchen mit AD(H)S erhalten viel seltener eine Diagnose als Männer und Jungen, denn ihre Symptome fallen weniger stark auf: Betroffene Frauen und Mädchen sind weniger hyperaktiv, dafür verträumt, unaufmerksam und vergesslich. Die zu späte oder fehlende Diagnose kann weitreichende Folgen haben: Der Leidensdruck bleibt meist über Jahrzehnte bestehen, schadet ihrem Selbstwertgefühl und zieht Folgeerkrankungen nach sich.
Die vier Expertinnen der Freiburger Arbeitsgruppe AD(H)S leisten in diesem Buch wichtige Aufklärungsarbeit für Frauen mit AD(H)S sowie für Eltern betroffener Mädchen. Mit vielen Einblicken aus der Forschung, Fallgeschichten, Reflexionen und Übungen zur Selbsthilfe zeigen sie konkrete Wege auf, wie Betroffene mit ihrer Besonderheit Frieden schließen, ihre vielen Stärken entdecken und gut mit AD(H)S leben können.
Das besondere ADHS-Buch – klug, witzig, hilfreich
Max tickt anders. Das macht sein Leben kompliziert. Und das seiner Mitmenschen entsetzlich anstrengend. Max hat ADHS: Er ist unüberlegt, impulsiv, unkonzentriert, hibbelig, aufgekratzt, planlos, hört nie zu, verliert und vergisst alles, bringt sich und andere ständig in Gefahr.
In diesem Tagebuch lässt Max sich auf unterhaltsame Weise über all die kleinen und großen Katastrophen aus, die er tagtäglich verursacht. Aber auch seine Mitmenschen schreiben sich ihre liebe Not mit dem Energiebündel von der Seele. So erleben die Leser eine Situation aus zwei Blickwinkeln – und das ist mitunter brüllend komisch.
Anna Maria Sanders Buch erlaubt einen tiefen, aber dennoch humorvollen Einblick in die Seelenwelt von Betroffenen und »Mitleidenden«, der beide Seiten besser verstehen lässt.
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1 Kommentar
[…] ein paar Wochen haben wir es schon angekündigt, als wir uns in Folge 243 mit der Frage „Hat mein Kind AD(H)S?“ beschäftigt haben. Nun ist es so weit und jetzt kommt Teil 2, der mir, Judith, aus ganz […]