Entscheidungen nach der Trennung beeinflussen das Leben der Kinder maßgeblich. Drei Tipps, wie Eltern helfen können, die Situation zu verstehen und zu bewältigen.
Trennungen sind mit enormen Herausforderungen verbunden, insbesondere wenn (kleine) Kinder betroffen sind. Denn dann müssen Eltern – allen Meinungsverschiedenheiten zum Trotz – viele gemeinsame Themen besprechen: Wer wohnt wo, wo wohnen die Kids und wann wohnen die Kids wo? Welches neue Lebens- und Wohnmodell ist individuell sinnvoll und praktikabel?
Manchmal spüren die Kinder bereits, dass die Liebe zwischen den Eltern nicht mehr groß ist. Vielleicht gibt es viel Streit, aber wenig Zuneigung. Denn das Ende einer Beziehung gestaltet sich sehr unterschiedlich – vom leisen Ausschleichen der Liebe bis zum großen Knall. Doch wie erklären Eltern eigentlich, was eine Scheidung ist. Und welche Rechte haben die betroffenen Kinder? Wer kann helfen, mit der neuen Situation umzugehen?
Kinder, Kinder – es ist nicht eure Schuld!
Wie viele Kinder denken, dass sie selbst eine Mitschuld tragen? Bestimmt einige. So auch Jakob. In Ute Steffens wahrlich zauberhaften Kinderbuch „Jakob kann zaubern“* denkt dieser nämlich, dass er seinen Papa „weggezaubert“ hat. Papa hat nämlich Jakobs Teddy zu heiß gewaschen, sodass dieser jetzt nicht mehr knuddelwuddlig ist. Erbost wünscht sich Jakob, dass Papa auf den Mond verschwindet. Kein Wunder, dass dieser geschockt ist als die Eltern ihm und seiner älteren Schwester erklären, dass Papa künftig woanders wohnt. Soll dies etwa die Erfüllung von Jakobs Wunsch sein? Oh, Schreck!
Einfühlsam und durch Kinderaugen geschrieben, entfaltet Steffens für Kinder ab 3 Jahren das – für uns oft verquere – Denken von Trennungskindern und wie Eltern den Ängsten und Sorgen adäquat begegnen können. Und warum „Trennungskind“ zu sein nicht unbedingt bedeuten muss, ein unglückliches Kind zu sein.
„Jakob kann zaubern“* – geschrieben von Ute Steffens, illustriert von Tine Schulz. Erschienen im Carlsen Verlag und erhältlich für 15 Euro im Handel.
Über Kinderrechte, Elternpflichten und wichtige Erkenntnisse
Willkommen im Club. Im Club der Scheidungskinder. Unkonventionell, hochinformativ und auf Augenhöhe schreibt Frauke Angel für Kinder ab 8 Jahren im Buch „Vorsicht, frisch geschieden!“* alles rund um Ehe und Scheidung auf: Wie geht’s eigentlich los? Was bedeutet Ehe? Und warum darf man in Schottland zur Hochzeit nicht grün tragen?
Protokolle von Scheidungskindern erklären, welche mannigfaltigen Gründe es für eine Scheidung geben kann. Allen voran mit der wichtigsten Erkenntnis: Es ist nicht die Schuld der Kinder!
Verständlich und fachkompetent werden Fragen geklärt, wie eine Scheidung abläuft, warum ein Trennungsjahr eingehalten werden muss und wie das Leben sich verändern kann. Super cool: Zu Wort kommen auch Kinderanwälte. Denn: Jedes Kind hat das Recht auf einen eigenen Anwalt, damit auch seine Interessen gewahrt werden. Kinderrechte und Elternpflichten – hier wird um kein noch so schweres Thema ein Bogen gemacht.
Und wenn’s richtig schwer ist? Dann gibt es Tipps für Anlaufstellen, wo Groß und Klein sich gemeinsam Hilfe suchen können – auch ohne, dass es viel Geld kostet!
Ein tolles Buch, um Trennungskindern auf Augenhöhe zu begegnen, ihnen die Chance zum Sammeln von Wissen zu geben und das auch kindgerecht aufbereitet. Ein Muss für alle Kinder, die schon selbst lesen können oder mit ihren Eltern das Thema aufarbeiten möchten.
„Vorsicht, frisch geschieden!“* – geschrieben von Frauke Angel, illustriert von Meike Töpperwien. Erschienen im Klett Verlag und erhältlich für 20 Euro im Handel.
Unsicher, ob eine Trennung die stimmige Entscheidung ist?
In unserer Podcast-Folge #259: WEGEN DER KINDER ZUSAMMENBLEIBEN? sprechen Imke und Judith mit Anne Dittmann, ob es überhaupt sinnvoll ist, wegen der Kinder zusammen zu bleiben. Die Journalistin, Bestseller-Autorin und Alleinerziehende spricht darin über die Herausforderungen, die mit einer Trennung verbunden sind. Gemeinsam erörtern die drei, welche Aspekte Eltern berücksichtigen sollten, wann eine Trennung sinnvoll sein kann und welche Unterstützungsmöglichkeiten, wie etwa finanzielle Hilfen in Form von Kindergeldzu- und Unterhaltsvorschüssen, es gibt.
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