Selbstliebe – so ein schönes Wort mit so viel Kraft. Doch was, wenn wir uns selbst gar nicht mal so toll finden? Nora Burgard-Arp verrät in ihrem Buch „Flauschig Mauschig“ wie wir Frieden mit uns selbst schließen können.
Die Geschichte von Lou in „Flauschig Mauschig“ fängt mit einem ganz doofen Gefühl an, wie es jeder von uns sicherlich schon einmal hatte. So großer Kummer, dass kein Wort mehr herauskommen. Die Tränen stecken fest im Hals. Und überhaupt keine Lust auf überhaupt GAR NIX! Doch Lou hat mega Glück, denn ihr Papa ist sehr einfühlsam und schafft es ihr zu entlocken, dass Lou von einem anderen Kind beschimpft wurde. DICK, habe es gesagt, sei Lou.
Lous Papa zeigt ihr dann den superduper Zaubertrick: sie soll ihren Bauch beschreiben, ohne das Wort dick zu benutzen. Anschließend soll sie sich beschreiben, ohne auf ihr Äußeres einzugehen. Da kommt sogar Lous Mama dazu. Die kleine Übung funktioniert so gut, dass Lou und ihre Eltern schließlich vor Lachen auf dem Boden liegen. Lous Mama gesteht ihr, dass sie froh ist, dass Lou den Zaubertrick schon als Kind lernt, während ihr Papa ihr anvertraut, dass auch er in der Schule gehänselt wurde. Völlig zu Lous Unverständnis. Denn er ist doch kein „Spargeltarzan“, sondern Papa!
Mamstergedanken zum Buch
Schon klar eigentlich, dass wir Lou und ihre Familie ins Herz geschlossen habe, sonst hätten wir das Buch nicht für euch ausgesucht 😉Besonders toll finden wir jedoch, dass hier ein super wichtiges Thema gleich von vielen Seiten aus betrachtet wird. Nicht nur können Kindern lernen, wie sie selbst mit Beschimpfungen umgehen, sondern auch, was diese mit dem anderen Menschen anrichten. Das emotionale Ausmaß zu beschreiben, ist oft so abstrakt, dass es schwer nachzuvollziehen ist für kleinere Kinder.
Die Übung von Lous Papa fanden wir ehrlich gesagt richtig toll und vielleicht haben wir sie auch gleich einmal gemacht. Denn Selbstliebe ist wohl etwas was jeder noch ein bisschen gebrauchen kann. Oft sind wir doch viel zu hart zu uns selbst und unserem Körper. Auf einem rationalen Level wissen wir natürlich, dass wir dankbar sein können für einen gesunden Körper. An doofen Tagen hilft das natürlich nur wenig und da tut so eine Übung besonders gut. Kindern diese Übung zu zeigen oder mit ihnen umzusetzen ist noch besser als sie nur dazu aufzufordern, denn hier gilt wohl: Vorbildfunktion. Sehen unsere Kinder wie liebevoll und gutherzig wir mit uns selbst umgehen, können auch sie dieses Verhalten besser übertragen. Der Klassiker, wie soll ein Kind lernen, dass es Danke und Bitte sagt, wenn wir als Eltern es nicht vorleben.
Leseempfehlung:
Wir würden dieses Buch für Kinder ab 5/6 Jahren empfehlen – die Texte sind nicht allzulang, jedoch inhaltlich anspruchsvoll; die Bilder wunderschön, jedoch nicht überladen gestaltet.
Mehr zum Thema Körperbilder?
Judith und Imke haben außerdem mit Autorin Nora Burghard-Arp gesprochen, über angelernte Körperbilder, wie sie unsere Sprache beeinflussen und vor allem, wie wir mit ihnen brechen können. Folge 213 findest Du über den Podcast-Dealer deines Vertrauens oder über unsere Website.
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