Ob morgens nach dem Aufstehen oder Abends auf der Couch – das Mamsterrad steht niemals still. Aber das sollte es, denn nur so können wir Kraft tanken. Deshalb verrät Judith hier ihre 5 Tipps für seliges Nichtstun und einfach mal: KOPF AUS!
Mental Load heißt es, wenn das „Mamsterrad“ einfach nicht still stehen kann oder will. Die totale und ständige Überlastung des Hirns. Unsichtbar, aber höchst bedrohlich, weil immer da, kein Land in Sicht. Und je mehr Aufgaben dazu kommen, je schneller sich das Mamsterrad dreht, desto lauter wird der Kopf und desto schwerer fällt es, ihn einfach mal abzuschalten.
Sind es die hohen Ansprüche an uns selbst, die uns immer wieder überfordern und straucheln lassen? Wollen wir zuviel, mehr, als nötig ist? Müssen wir das Priorisieren lernen und die Fähigkeit, Dinge auch erst mal liegen oder schlimmstenfalls gegen die Wand fahren zu lassen? Warum sagen wir nicht nein, bürden uns immer noch mehr Aufgaben auf? „Ach komm, wir machen das, das schaffen wir auch noch.“
Würden wir das auch unseren Freundinnen raten? NEIN!
Wir würden raten, auch mal eine Pause zu machen. Nicht jeder kann und hat Lust sich einfach auf die Couch zu setzten und sich im seeligen Nichtstun zu verlieren – obwohl das auch eine fantastische Art ist seine Auszeit zu verbringen. Vielleicht möchtest du mit kleinen Aktivitäten die dir Spaß machen deinen Kopf ablenken, so lange, dass er sich geschlagen geben muss und das Rattern für kurze Zeit mal in nur eine Bahn lenkt.
Hier kommen also meine 5 Tipps, wie du es schaffst den Kopf auf Durchzug zu stellen, um Entspannung, neue Kraft und Perspektive zu gewinnen.
Puzzle-Party
Ich dachte ja, ich sei kein Puzzle Freund – haha, möp, falsch gedacht. Wo ich anfangs vermutet hatte, dass mir einfach die Geduld fehlen würde, kann ich inzwischen nahezu eintauchen in die Welten der Nupsis und Beulen aka Nasen und Löcher – wie das im Fachjargon richtig zu heißen scheint. Ein 100-Teile-Puzzle war im Nu zusammengesetzt, also habe ich mich (okay, zusammen mit meiner Familie) an ein 1.000er Puzzle gewagt.
Und ich muss sagen: Nicht nur meine Geduld und der Spaß an dieser fisseligen Sache haben mich überrascht, sondern auch der Eifer, mit dem wirklich die ganze Familie (und auch Freunde, die in der Zeit zu Besuch waren) gemeinsam bei der Sache waren. Nächstes Puzzle auf der Liste: diese verrückte Weltkarte!
Stricken, sticken, Handarbeit
Hallo Pinterest, du tolles Ding, jetzt zeig mal, was du kannst! Um ehrlich zu sein und psssst, verratet es bitte nicht weiter: Pinterest ist eine Zeitmaschine. Da will man nur kurz einmal schnell was schauen, zack, ist es Stunden später und der Abend ist rum. Zu verlockend sind all die schönen Ideen und Bilder, zu vielfältig all die Möglichkeiten. Meine Favoriten findet ihr hier.
Aber Obacht, Punkt 2 heißt ja nicht „Fröhliches Pinnen“. Du sollst die Bildersuchmaschine lediglich als Inspiration benutzen. Such dir aus, was du schön findest und längst schon mal probieren wolltest und baue es nach. Eine Makramee-Blumenampel knüpfen, dich im Handlettering versuchen, Punchneedle Sticken, Stricken oder Häkeln – sind die Finger beschäftigt, ist das Gehirn es auch. Du musst all die hübschen Stückchen nicht in einem Rutsch fertigstellen. Aber etwas Schönes selbst anzufertigen, auch, wenn gut Ding Weile ganz sicher haben will, macht wirklich Spaß und lässt die Gedanken mal frei.
Denksport – so ein bisschen
Tatsächlich war ich beim Aufkommen der Sudokus vor etlichen Jahren schon mal kurz von der Sucht befallen. Was soll ich sagen – ich bin rückfällig geworden. Ob klassisch in der Zeitung (das ist dieses Ding aus Papier, dass man am Späti kaufen kann), als Rästelheft oder als App auf dem Smartphone – das Sudoku schafft tatsächlich, das Hirn (bzw, den Bereich, der für die Mental Load zuständig ist) komplett auszuknipsen und macht, dass ich mich auf’s Hier und Jetzt konzentriere.
Malbücher – aber in lustig
Nach der Geburt meines zweiten Sohnes schenkte mir eine Freundin ein Mandala Buch zum Ausmalen. Sichtlich verwirrt legte ich es erstmal in den Schrank, ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, wann ich denn bitte schön etwas ausmalen sollte. Und vor allem, warum.
Joar, ein paar Jahre und den wohl coolsten Ausmalblock später weiß ich, warum. Ausmalen ist sowas von meditativ und schafft es auf herrlich einfache Art und Weise, die wilden Gedanken in Schach zu halten und den Kopf in den Leerlauf zu bringen.
Und ja, ich liebe Malbücher wie „Mama braucht ein verdammtes Nickerchen: Ein Schimpfmalbuch für böse Mütter“ – herrlich ehrlich, böse und aufmunternd.
I like to move ME
Was mir beim Laufen oder Schwimmen manchmal nur mäßig gelingt, ist beim Yoga üben tatsächlich gar kein Problem: Adieu, Mental Load. Denn während ich mich auf meine Atmung konzentriere, auf die Abfolge der Übungen und deren korrektes Ausführen, ist mein Gehirn genau damit gut beschäftigt und für Denk-Spirenzchen ist schlichtweg kein Platz. Fies ist nur, dass es ein Dreikampf ist. Denn plötzlich hat die gegnerische Ecke Verstärkung bekommen: Schweinehund Judetlef möchte auch erst noch besiegt werden, bevor es so richtig losgehen kann. Scheint ein bisschen hinderlich, ist aber im Vergleich zur Mental Load und der totalen Überlastung definitiv das kleinere Übel.
Eigentlich ist es völlig egal, was du tust, die Hauptsache ist, du tust irgendwas. Wichtig ist, dass du dich dazu nicht zwingen musst, sondern freiwillig gut darauf einlassen kannst. Im besten Fall sollte es also etwas sein, das dir richtig viel Spaß macht. Wenn es das eine nicht ist, wird es was anderes sein.
Finde heraus, was dein Ding ist. Es geht dabei auch gar nicht darum, ein 1.000er Puzzle am Stück zu legen, bis zum Ermüdungsbruch zu rennen oder stundenlang die Spiele-App heißlaufen zu lassen. Ein paar Minuten hin und wieder reichen schon aus, um den Kopf ein bisschen zu entlasten und du wirst sehen, diese Mini-Auszeiten sind wunderbar – vor allem, wenn sie verlässlich sind.
Viel Spaß bei deiner nächsten Pause!
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Dann schau doch einfach mal in unserem Podcast-Archiv nach! Unter dem Suchbegriff „Mental Load“ findest du alle aktuellen Folgen zum Thema.
Gemeinsam bearbeiten Imke und ich dabei die Fragen nach der gerechten Aufgabenverteilung, was zu tun ist, wenn der/die Partner:in nicht mitzieht, Herausforderungen als Alleinerziehende und natürlich die größte Frage: Wie komme ich aus der Mental Load-Falle eigentlich wieder raus?!!!
Und wenn dir das noch nicht reicht und du mal eine richtig, richtig erholsame Auszeit gepaart mit hilfreichem Input brauchst, dann, jaaaa, dann kommst du wohl am besten mit uns nach Heiligenhafen! Mehr Informationen zu unserer Auszeit gibt’s auf unserer Website.
Über Judith
Judith Möhlenhof ist gelernte Werbekauffrau, aber inzwischen Online-Redakteurin und die kreative Seele im Mamsterrad. Neben den Podcastfolgen produziert sie Social Media Beiträge, Videos für YouTube und erstellt den Content auf allen Kanälen. Innerhalb der Mama-Blogger Szene ist Judith als anerkanntes Mitglied gut vernetzt.
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