Schlaf doch, wenn dein Kind schläft!

„Schlaf doch einfach, wenn dein Kind schläft!“ „Und dann putze ich auch, wenn mein Kind putzt?“ Ja, genau. Und wir erklären dir, wie und warum.

Mamsterrad Podcast Folge 258: "Schlaf doch einfach, wenn dein Kind schläft!" "Und dann putze ich auch, wenn mein Kind putzt?" Ja, genau. Und wir erklären dir, wie und warum.

„Leg dich doch einfach mit hin und schlafe, wenn dein Kind schläft!“ – Wie oft haben wir diesen Satz wohl schon gehört, vor allem in den Baby – und Kleinkindjahren … ? Unsere Antwort war ein – wenn überhaupt – müdes, resigniertes Lächeln und manchmal, wenn wir noch ein bisschen Energie übrig hatten, ein leicht sarkastisch angehauchtes bis ziemlich verzweifeltes „Klar, und dann koche ich, wenn das Kind kocht, putze, wenn das Kind putzt und wasche, wenn das Kind wäscht.“ Es wirklich genau so umzusetzen, das kam uns nicht in den Sinn.

Doch eben das ist des Pudels Kern: Wir dürfen es uns so leicht wie möglich machen und wirklich schlafen oder zumindest ruhen, wenn das Kind schläft. Wir brauchen regelmäßige Pausen, um in unserem Alltag zu bestehen, und mit „bestehen“ meinen wir nicht den blitzeblanken und perfekt organisierten Hausehalt, sondern – in harten Zeiten – das pure Überleben. Insbesondere, wenn unsere Nächte noch nicht wieder erholsam sind, sind untertägige Pausen essenziell, wir dürfen, nein wir müssen uns Regenerationsphasen einbauen, das liegt allein in unserer Verantwortung und dient nicht nur unserem Wohl, sondern gleichermaßen dem unserer Kinder.

Ein weiterer positiver Effekt: Wenn du dein Kind von Anfang an einbeziehst, wenn du wäschst, putzt, kochst und es mit dir gemeinsam waschen, putzen, kochen lässt (natürlich immer seinem Alter entsprechend), dann lernt es gleich, dass sich „das bisschen Haushalt“ eben nicht von allein macht. Du zeigst ihm, was Care-Arbeit bedeutet, machst die leider viel zu oft noch unsichtbare Arbeit sichtbarer und sorgst dafür, dass dein Kleines von Kindesbeinen an lernt, dass nicht nur eine Person für all das verantwortlich sein sollte.

Wie das nun genau geht? Darüber sprechen wir in dieser Folge.

Viel Spaß beim Hören,
Imke & Judith

 

PS: Ganz NEU findest du ganz unten auf dieser Seite das Transkript der Podcastfolge.

Mamsterrad Podcast Folge 258: "Schlaf doch einfach, wenn dein Kind schläft!" "Und dann putze ich auch, wenn mein Kind putzt?" Ja, genau. Und wir erklären dir, wie und warum.
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Und diese Folgen passen zu „Kind Schlaf“

Folge 214:
Mama-Burnout is real!

Folge 47:
Wann braucht mein Kind keinen Mittagschlaf mehr?

 

Folge 167:
Gelassen bleiben bei der Einschlafbegleitung

3 Kommentare

  1. Hi danke für diese tolle Folge. Als Ergänzung Yoga Nidra hilft auch beim Kurzzeit entspannen und evtl was was auch in Richtung Meditation geht. Liebe Grüße

    • Oh, wie gut, danke für deinen Kommentar und die wertvolle Ergänzung! <3


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Transkript: Schlaf doch einfach, wenn dein Kind schläft!

Transkript

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge. In 15 Minuten aus dem Hamsterrad wollte ich gerade aus dem Winterschlaf erwachen. Meine liebe Imke, wie schön, dass du wach bist.

Hallo, meine liebe Judith, wie schön, dass du nicht schnarchst. Ob ich schnarche, weiß ich jetzt nicht, zumindest gerade nicht.

Nein, du schnarchst auch nie. Du bist immer wie tot beim Schlafen. Da habe ich das Gefühl, ich muss mal ganz kurz mein Ohr an deine Nase halten, so nachts, um zu hören, ob du noch atmest. Schräge Bilder, oder? Nein, ich höre, ob du noch atmest. Mein Ohr geht in deine Richtung, um zu hören, ob du noch atmest oder schon weg bist.

Ich glaube, ich habe dieses Phänomen “Ammenschlaf” noch verinnerlicht. Wenn ich weiß, da quakt keiner neben mir, dann kann ich halt auch komplett ins Koma fallen, nachts. Ne, ist ganz gut. Aber falls ihr wach seid, noch oder schon, schön, dass ihr auch da seid. Wir freuen uns wie immer sehr. Ich glaube, wir sind schon mitten im Thema drin. Schon mitten im Thema, ist so. Pass auf, diese Folge – ich weiß nicht, ob das jetzt tatsächlich noch so ist oder ob ich mir was anderes überlegt habe in der Zwischenzeit – trägt eigentlich den Namen: „Ja, dann schlaf halt, wenn dein Kind schläft.“ Und jetzt der Chor da draußen: „Ja, und dann putze ich auch, wenn mein Kind putzt, und dann sauge ich auch, wenn mein Kind saugt, und dann koche ich auch, wenn mein Kind kocht.“ Jetzt du. So!

Genau. Ich habe mir diese Folge gewünscht, weil ich tatsächlich – ach ja, was bin ich denn? – ich finde tatsächlich diese Sprüche bei Social Media, die so lustig gemeint sind, „Schlaf doch, wenn dein Kind schläft“ und „Putze doch, wenn dein Kind putzt“, ich finde das so gemein, und ich möchte dafür heute eine Lanze brechen. Denn tatsächlich möchte ich wirklich dafür ganz doll plädieren, zu sagen: „Ja, schlaf, wenn dein Kind schläft. Du hast keine Möglichkeit, das im Anschluss nachzuholen, weil, wenn das Kind wach ist, kannst du nicht schlafen. Den ganzen Tag wach bleiben kannst du aber auch nicht. Du kannst dich als erwachsener Mensch nicht deinem Baby-Schlafrhythmus anpassen, und auch nicht dem Kleinkind-Schlafrhythmus. Das funktioniert so rum nicht.“

Aber tatsächlich, also nachts vor allem, müssen wir uns genau darauf einlassen können, dass wir jede Minute, die unser Kind uns freilässt, für unsere Erholung nutzen. Genau, wirklich sich hinlegen. Und dann kommen halt diese Sprüche: „Dann putze auch, wenn das Kind putzt.“ Oder „Ich putze, wenn das Kind putzt.“ Also erstens interessiert es eh keinen außer dich selbst, wie das Haus in dem Moment aussieht, und zweitens bist du dafür, Gott sei Dank, nicht alleine verantwortlich. Und ich finde, auf allen Baustellen gleichzeitig agieren zu wollen, brauchen wir schlichtweg nicht, sollten wir auch nicht tun, weil wir brennen aus. Gerade in diesen ersten drei Jahren des Kinderschlafs brauchen wir so sehr diese Erholungsphasen, die wir zwischendurch kriegen können.

Und es ist keine gute Idee, in der Mittagsschlafzeit vom Lütten den Staubsauger zu schwingen, die Spülmaschine auszuräumen und das Mittagessen zu kochen, wenn irgendwie die Möglichkeit besteht, und du nicht noch ein zweites großes, waches Kind hast. Lege dich hin, sobald das Baby schläft.

Na ja, und selbst wenn, kann man sich ja mit dem größeren Kind einfach…

Also, mir ist völlig klar, dass das nicht funktioniert. Wir haben ja leider alle keinen Ausschalter. Also, noch mehr wünsche ich mir den Schlafschalter bei meinen Kindern manchmal, aber auch wir haben den ja nicht. Wenn du die ganze Zeit unter extremer Anspannung bist, ja, und dann sagt einer: „So, jetzt leg dich aber hin und schlaf.“ – Wir werden es alle kennen: Der Kopf macht nicht mit. Er rollt und rollt und die Gedanken und was wir alles noch tun müssen… Aber alleine schon, sich zu genehmigen, sich selbst zu erlauben oder sogar selbst zu verordnen, sich hinzulegen, meinetwegen mit einem Hörspiel, mit schöner Musik oder was auch immer, um dem Körper zumindest eine Erholungspause zu gönnen, selbst das ist ja schon krass viel wert. Oder?

Also, ich würde ja noch eins draufsetzen. Ich glaube, darüber haben wir schon mal in der Mittagsschlaf-Folge gesprochen. Ich würde tatsächlich nicht unbedingt zum Ablenken neigen. Ich würde wirklich versuchen… Also, unser Gehirn ist ja fluid, das heißt, es lernt dazu, und gewisse Sachen dürfen wir uns tatsächlich noch aneignen, und das ist dieser Powernap. Das dürfen wir auch üben, einfach. Ich würde nicht mit Hörspiel und Podcast und so weiter weitermachen, weil dann hört dein Gehirn nicht auf zu denken. Es geht ja… Und es geht tatsächlich, und vielleicht da noch mal den großen Unterschied: Wir kriegen eine verpasste Nacht nicht am Tage nachgeholt. Das heißt, wir reden hier nicht von 2 Stunden Mittagsschlaf, wir reden hier schlichtweg davon, dass unser Gehirn einmal sich so resetten darf, wie ein Computer, den du neu starten musst, weil er sich irgendwo aufgehängt hat. Von nichts anderem sprechen wir. Und diese 18 bis 20 Minuten Powernap, die ja tatsächlich auch wissenschaftlich erwiesen sind, dass die einem einfach gut tun, die kann man sich antrainieren.

Dass du danach nicht gleich aufstehst und dann den Staubsauger schwingst und dann dir ein Hörbuch anmachst oder dann schöne Musik – dagegen ist gar nichts einzuwenden, im Gegenteil, finde ich auch mega gut – aber 18 bis 20 Minuten tatsächlich nichts, wirklich gar nichts in der Hand haben, auch die Gedanken aushalten lernen. Die dürfen kommen, die dürfen wahrscheinlich total unterschiedlich, sagt man. Darf man sich da ja hinentwickeln, weißt du. Du darfst dir ja jeden kleinen Strohhalm nehmen, der auf dem Weg dahin eine weitere Sprosse auf deiner Leiter darstellt. Ich glaube halt nicht, dass es von jetzt auf gleich funktioniert. Anfangen zu machen ist halt irgendwie erstmal sich erlauben, ja, darum geht’s. Also, du hast recht, natürlich kann man nicht von Anfang gleich auf 18 Minuten nichts tun, aber das darf man trainieren. Das ist wie Marathon: Dafür gehst du ja auch nicht gleich 42 km laufen. Dann fängst du ja im besten Fall auch mal mit 2 km an. Und wenn du dafür erstmal Musik brauchst, dann ist es halt okay. Ich weiß, dass das Gehirn dann nicht so abschaltet, als wenn es Ruhe hat, aber auf dem Weg, ne, wie spreche ich wirklich, nee, dann lernt dein Gehirn leider nichts, wenn du ihm trotzdem noch…

Ne, das ist völlig in Ordnung. Ich will auch gar nicht auf das Gehirn raus, sondern ich will auf die Einstellung raus, die wir haben. Ja, wir haben einfach gelernt, das geht so nicht. Wir müssen aber uns hinsetzen und sagen: Ich trinke 5 Minuten einen Tee oder ich höre 5 Minuten Musik, und morgen sind es vielleicht 10, und dann lasse ich die Musik weg. Ist glaube ich einfach ein Weg dahin. Ich glaube nicht, dass das funktioniert, wenn du es gleich machst.

Ja, ja und nein. Wir sind den ganzen Tag schon in der Ablenkung, das müssen wir nicht machen. Das, was du sagst, hat in einem Recht, und das schiebe ich vorweg: Du musst es dir erstmal erlauben, nichts zu tun, und erlauben, dich nicht abzulenken, und erlauben, nicht ähm nicht zielführende Strategien dazwischenzuschalten, sondern wirklich mal zu spüren und wirklich mal sich dahingehend… Das ist ja kein Stück für Stück Loslassen. Wir lernen ja nicht Schwimmen, sondern es ist wirklich ein Sich-drauf-Einlassen und sich erlauben, dass es einem auch nicht leicht fällt, und vor allem, das Aushalten-Können, das auch wirklich durchzuziehen. So genau, es geht um Aushalten und Erlauben, und es geht nicht darum, dass man sich Stück für Stück loslassen muss.

Das ist nicht zielführend, weil damit lernt unser Gehirn tatsächlich nichts. Und es geht ja jetzt, und darum haben wir ja die Folge heute gemacht, es geht ja wirklich darum, dass wir uns einmal resetten, und du resettest dich nicht, wenn du dich wieder 18 Minuten ähm ähm mit etwas anderem ablenkst, sondern wirklich diese Leere, dieses Nichts-Hören, Nichts-Schmecken, Nichts-Riechen, sich einfach, und wie gesagt, Meditation wäre dann tatsächlich etwas, was wahrscheinlich ähnlich ist, und auch mal gucken, wie leicht oder wie schwer fällt es mir. Wenn man nicht gleich 18 Minuten schafft, dann vielleicht 5 Minuten, dann 10 Minuten, aber nicht mit Musik parallel. Wirklich sich mal drauf einlassen, nichts zu hören, weil es geht ja hier jetzt darum, und das ist ja eigentlich, was wir hauptsächlich mitgeben wollten.

Dieser ketzerische Spruch geht ja weiter, ne: „Schlaf doch, wenn das Kind schläft.“ Aber ja, dann mache ich auch den Haushalt, wenn mein Kind den Haushalt macht. Und spannenderweise würde ich genau das begrüßen: Macht den Haushalt, wenn euer Kind wach ist. Entweder schafft ihr das, dass das Kind in dieser Wippe nebenbei liegt, oder in der Trage, irgendwie drum herum, auf einer Decke auf dem Boden. Soll ja Kinder geben, die das auch mögen und nicht wegrobben. Oder tatsächlich, sie sind schon am Laufen und können schon mitmachen. Ja, dann geht halt das Kunststoffgeschirr vielleicht eher in die Hände vom Kind oder eine Kindergabel. Werdet da kreativ.

Nicht schlimm, wenn es auf einmal doppelt so lange dauert.

Genau, Entschleunigung, so wichtig, total richtig. Und es geht ja auch nicht darum, dass der Haushalt bitte perfekt ist, weil das ist ein Anspruch, den brauchen wir in den ersten Jahren nicht irgendwie hinterherzulaufen, weil wir haben jetzt nun mal die Gewichtung eines kleinen Kindes um uns rum. Und wenn das Kind noch nicht, wenn der Kindertagesstätte ist, noch nicht im Kindergarten, Tagesmutter, ist wirklich vielleicht die ersten drei Jahre komplett bei uns, dann brauchen wir im Laufe des Tages diese Entschleunigung. Wir brauchen die Erlaubnis, mal nichts zu tun, und wir brauchen vor allem nicht das Tempo, dass wir Sachen, die wir verpasst haben, nachholen, aufholen, wenn das Kind schläft. Das können wir machen, aber wir alle wissen auch, wie energiezehrend das ist und wie ganz schnell das zu einem Ausbrennen führen kann.

Und das ist das, was wir heute ja mitgeben wollen. Es geht ja nicht darum, dass man sich Sachen wider Willen aneignet. Vielleicht passt das hier ja auch zu manchem nicht, weil das Stillsitzen komplett entgegen der Natur ist. Dann darf man sich aber fragen, was brauche ich denn dann, um wieder in die Energie zu kommen? Weil eins ist sicher: Keiner von uns schafft es, 20 Stunden am Tag zu rackern, und im Anfangsschlafphasen von einem Kind schläft ein Kind nicht länger als 4 Stunden durch, und dann ist es ja meistens wieder wach. Das funktioniert nicht, und wir dürfen uns, und das ist glaube ich wirklich das Allerallererste, wir dürfen uns das erlauben, und wir können uns selbst fragen: Was brauchen wir denn, um das auszuhalten?

Und wir reden hier nicht von einer Stunde, wir reden hier von maximal 20 Minuten. Wenn mir 20 Minuten schon schwerfallen, dann kann ich mir auch vorstellen, was für ein Tempo ich im Rest des Tages integrieren muss, wenn ich so ein Duracellhäschen bin, dass ich nicht mal 20 Minuten schaffe, nichts zu hören, nichts zu machen, sondern wirklich nur diesen Moment gerade auszuhalten. Wenn ich das schon nicht schaffe, dann kann ich dir zumindest sagen, hast du ja, hinterher wieder mehr Energie.

Das ist ja das Schöne. Es geht ja gar nicht darum, dass du dann den Rest des Tages genauso energiesparsam herumläufst wie vorher. Sondern wir machen das ja, damit wir wieder in die Energie kommen. Und dann hast du auch wieder, wenn du Lust hast, den Haushalt zu machen, dann kannst du den auch locker wieder machen. Ob du das jetzt aufteilst oder nicht, ob du jemanden hast, der dir im Haushalt hilft oder nicht, oder ob dein Kind auf der Krabbeldecke liegt oder tatsächlich mithilft, du hast hinterher mehr Energie, als wenn du es nicht tust.

Das ist übrigens sehr zu vergleichen mit dem Moment, wenn ein fünfjähriges Kind sich gerade weigert, sich selber anzuziehen, weil es möchte, dass du es tust. Du kannst darüber diskutieren und kannst sagen: „Das schaffst du doch schon alleine“ und „Mach doch mal“ und „Nein, bist doch schon fünf, muss doch Mama nicht helfen.“ Darüber zu diskutieren, dauert, meine ich, also dauert wesentlich länger, als einmal sich hinzusetzen und dem Kind zu helfen, die Hose anzuziehen. Wir sparen Energie, und genau darum geht es doch auch letztendlich. Wir dürfen Energie dahin ausgeben, wo wir sie brauchen. Bei mir wäre es der Haushalt gewesen, bei dir wäre das Überleben, ne? Auch basteln und auch Sachen kreativ machen, das ist ja für mich, wo ich dann weglaufe. Jeder darf das machen, wofür er brennt. Aber wichtig ist, dass wir zwischendurch uns einmal resetten und Energie wieder zuführen, damit wir wieder Energie geben können. Und das ist das, was wir heute ja sagen wollen.

Der Haushalt muss nicht laufen, wenn das Kind schläft. Ich muss nicht, wenn das Kind schläft, alles integrieren, was ich sonst den Rest des Tages nicht mehr schaffe. Das funktioniert einfach nicht. Das funktioniert vielleicht eine kurze Phase, aber das ist kein Dauerzustand. Und deswegen der große Appell, und das ist, wie Judith und ich ja immer wieder zeigen: Wir sind krass individuell. Jeder von uns tickt da komplett anders, und ihr da draußen werdet noch mal 500 Beispiele liefern können, dass ihr noch mal ganz anders tickt. Aber Fakt ist, wir sind alles Menschen, und wir sind alle nicht bis aufs äußerste Limit belastbar.

Wir brauchen zwischendurch Erlaubersätze. Wir brauchen zwischendurch das Runterfahren. Wir brauchen zwischendurch einfach dieses Nichtstun. Und wir reden hier nicht von einer Stunde faul in der Ecke liegen, wobei „faul“ auch so ein Wort aus den 70er, 80er Jahren ist. Wir animieren zu Faulheit, genau. Wirklich, und einfach mal nichts tun. Man muss sich auch von niemandem rechtfertigen. Man darf auch wirklich einfach sich mal hinlegen und nichts tun. Das ist vollkommen okay. Und wenn das Kind wach ist, dann schau, wie es integrierbar ist, das mit dem Kind und dem Haushalt zu funktionieren. Bei manchen funktioniert das super, bei manchen funktioniert das gar nicht. Aber ihr werdet eure Wahrheit finden.

Weißt du, was? Je mehr Leute das machen und darüber sprechen, desto mehr Leute trauen sich vielleicht auch.

Ja, ja, absolut. Und vielleicht ist es auch dann tatsächlich spätestens, wenn abends vielleicht der Partner oder die Partnerin nach Hause kommt, dass man dann tatsächlich sagt: „Pass auf, das ist alles liegen geblieben. Das habe ich nicht geschafft. Jetzt wird hier aufgeteilt.“ Dazu in unseren Mental-Load-Folgen noch mal mehr. Und wenn man, wenn man alleine ist und alleinerziehend ist, auch dann darf man noch mal mehr alles integrieren, wenn das Kind wach ist, und sich dann die Auszeiten nehmen. Und wenn es ist, dass man um 7:30, 8 Uhr durchaus auch mal ins Bett gehen darf, um wieder in die Energie zu kommen, dann ist das auch vollkommen in Ordnung. Und das darf jeder für sich erlauben.

So ist es. Gut, sehr schön, schnell gesprochen, schnelle Folge, sind nur 17 Minuten. Wir machen jetzt ganz schnell Ende.

Okay, komm gut durch die neue Woche.

Passt gut auf euch auf.

Wir hören uns am Sonntag.

Tschüss.

Ciao.

 

Dieses Transkript wurde mithilfe von AI erstellt, Ungenauigkeiten und Fehlerchen sind möglich. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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